Sie erinnern sich daran, dass wir bereits mehrere Male die nahe gelegenen Fließgewässer Schleipe und Volme auf Plastik untersucht haben. Nun liegen die Ergenisse für 2016/17 vor, die wir gerne mit Ihnen teilen.
Über 5.500 Schülerinnen und Schüler haben mit mehr als 340 Schulen an den Untersuchungen teilgenommen. Daten von mehr als 250 Standorten konnten in der Studie berücksichtigt werden.
Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse gibt es in diesem Video.
Es ist bekannt, dass Flüsse große Mengen Müll (hauptsächlich Plastikmüll) in den Ozean transportieren. Wie sich der Müll aber über den Flussverlauf verteilt, wo er möglicherweise hängenbleibt und wo er überhaupt herkommt ist relativ unerforscht.
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass im Durchschnitt 0.3 größere Müllobjekte pro Stunde und pro ein Meter Flussbreite Richtung Meer treiben. Für kleinere Plastikpartikel (in der Größenordnung 1-5 mm, „Mikroplastik“) wurde errechnet, dass in den Netzen im Durchschnitt pro Stunde 6.9 Partikel gefangen wurden. Insgesamt enthielten 57% aller Proben, die eingeschickt wurden, kleine Plastikpartikel – das ist vielmehr als erwartet wurde, da ganz kleine Partikel unter 1 mm Größe ja gar nicht gefangen werden konnten. Eine zusätzliche wichtige Erkenntnis: Es gab Mikroplastik hotspots, also Standorte an denen besonders viele Partikel gefunden wurden. An einem Standort wurden sogar 220 Partikel in einer Stunde gefangen. Wahrscheinliche Quelle an diesem Standort ist die plastikproduzierende Industrie.
Die Ergebnisse und Erkenntnisse wurde in der internationalen Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ publiziert, damit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt von den Ergebnissen der Plastikpiraten profitieren können. Der Artikel ist für alle kostenfrei einsehbar: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S004896972102920X
Und nun achten wir auch weiterhin auf Plastik und sammeln es ein, um es richtig zu entsorgen.
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